Universität Osnabrück, FB 3

Katholische Theologie


Navigation und Suche der Universität Osnabrück


Hauptinhalt

Topinformationen

Forschungsprojekte an der Juniorprofessur für Kirchen- und Christentumsgeschichte

An der Juniorprofessur für Kirchen- und Christentumsgeschichte sind derzeit folgende Forschungsprojekte und -kooperationen angesiedelt. Weitere Projekte sind in Planung und werden hier demnächst ergänzt.

 

 

Titelseite eines Informationsblattes zum Wormser Memorandum von 1971

Informationsblatt zum Wormser Memorandum 1971, Titelseite (c) Bistum Mainz / Institut für Mainzer Kirchengeschichte

Das "Wormser Memorandum" von 1971. Ein Beitrag zur ökumenischen Verständigung?

Projektleitung: Prof. Dr. Martin Belz

April 1971: 450 Jahre ist es her, dass Martin Luther vor Kaiser Karl V. in Worms im Kontext des dort tagenden Reichstages auftrat und den Widerruf seiner Schriften verweigerte: Dieses historische Ereignis und die Gedenkfeiern der Stadt Worms im Jahr 1971 nahmen führende Wormser Katholiken zum Anlass, Papst Paul VI. um "ein klärendes Wort zur Person und Lehre Martin Luthers aus heutiger katholischer Sicht im Interesse der Vertiefung oekumenischer Arbeit" zu bitten. Die Bittschrift aus der Nibelungenstadt machte als "Wormser Memorandum" deutschlandweit Schlagzeilen. In ihr forderten die unterzeichneten Katholiken zudem die Einsetzung einer päpstlichen Kommission, welche die katholische Sichtweise auf den Reformator reflektieren und klären sollte, ob der 1521 verhängte Kirchenbann über Luther noch Geltung besitze.

Wie kam es dazu, dass Katholiken aus Worms dieses Thema aufgriffen und sich an Paul VI. wandten? Wer waren die entscheidenden Akteure und wie vernetzten sie sich in Stadt, Bistum, Weltkirche und Ökumene? Welches Echo erzielte das "Wormser Memorandum" – kirchlich, gesellschaftlich und medial? Und wie reagierten Paul VI. und andere kirchliche, katholische wie lutherische, Stellen? Diesen und weiteren Fragen widmet sich das aktuelle Forschungsprojekt von Prof. Dr. Martin Belz. Auf der Grundlage des im Institut für Mainzer Kirchengeschichte (IMKG) überlieferten Teilnachlasses von Prof. Dr. Richard Wisser, des maßgeblichen Initiators des Memorandums, sowie weiterer Akten aus Wormser Archiven sowie aus dem Dom- und Diözesanarchiv Mainz wird den Wegen, die zum Memorandum führten, und den Schritten, die auf dieses folgten, nachgegangen.

Das Projekt arbeitet damit zum einen einen wichtigen Aspekt der jüngeren Mainzer Bistumsgeschichte auf und stellt dabei den Wormser Bistumsteil in den Fokus. Zum anderen stellt die Untersuchung einen regionalbezogenen Beitrag zur Geschichte der ökumenischen Bewegung und der Laieninitiativen in der Zeit nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965) dar.

Erste Ergebnisse wurden im Rahmen der Tagung "Reichstag – Reichsstadt – Konfession. Worms 1521" präsentiert, die am 18. und 19. Juni 2021 stattfand. Der Beitrag ist inzwischen im gleichnamigen Tagungsband erschienen.

 

 

Logo des Schwerter Arbeitskreises Katholizismusforschung

(c) Schwerter Arbeitskreis Katholizismusforschung

Frontansicht der Katholischen Akademie Schwerte

Frontansicht der Katholischen Akademie Schwerte, (c) Katholische Akademie Schwerte

Schwerter Arbeitskreis Katholizismusforschung

Seit ihrem Beginn kooperiert die Juniorprofessur für Kirchen- und Christentumsgeschichte eng mit dem Schwerter Arbeitskreis Katholizismusforschung (SAK) und der Katholischen Akademie Schwerte. Das Team aus Sprecherin und Sprecher des Arbeitskreises bilden seit November 2020 Prof. Dr. Martin Belz (Universität Osnabrück) und Dr. Sarah Thieme (Universität Münster).

Der Kreis versteht sich als ein offenes Forum, in dem sich Forscherinnen und Forscher verschiedener Fachdisziplinen einmal im Jahr, jeweils im November, für ein Wochenende in Schwerte treffen. Im Mittelpunkt der Tagungen stehen die Vorstellung und die Diskussion laufender Arbeiten aus der gesamten Breite der historischen Katholizismusforschung vom 19. bis ins 21. Jahrhundert. Besonders Forschende, die im Kontext von Qualifikationsschriften (Master-, Diplom-, Magisterarbeiten, Dissertationen und Habilitationen) arbeiten, sind herzlich eingeladen, ihre Projekte vorzustellen und dafür Themenvorschläge im Rahmen eines Call for Papers im Frühjahr einzureichen. Neben diesen Projektvorstellungen widmet sich die sogenannte Generaldebatte der Tagung jeweils einem konkreten Thema der Katholizismusforschung.

Seit der Gründung im Jahr 1987 ist es ein zentrales Anliegen des Arbeitskreises, die traditionelle, oft institutionen- und personenzentrierte Katholizismusforschung um neue sozial-, kultur- und mentalitätsgeschichtliche Zugänge zu erweitern.

Weitere Informationen zum Arbeitskreis, Hinweise auf die Jahrestagungen und den Call for Papers finden Sie unter diesem Link.

 

 

Logo des IKFN

(c) IKFN

Kooperation mit dem Institut für Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit (IKFN)

Seit Sommer 2023 kooperiert die Juniorprofessur für Kirchen- und Christentumsgeschichte ebenfalls mit dem Institut für Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit (IKFN) der Universität Osnabrück, in das Prof. Dr. Martin Belz als Mitglied aufgenommen wurde.

Das Forschungszentrum IKFN widmet sich der interdisziplinären Erforschung der Frühen Neuzeit (ca. 1500-1800) und bündelt dabei die Blickwinkel und Erkenntnisinteressen aus neun verschiedenen geisteswissenschaftlichen Disziplinen: Geschichte, germanistische Literaturwissenschaft, Romanistik, Anglistik/Amerikanistik, Latinistik, Kunstgeschichte, Musikwissenschaft, evangelische Theologie und katholische Theologie.

Erste Ideen für gemeinsame Projekte in Forschung und Lehre sind bereits vorhanden und werden demnächst hier veröffentlicht.